Hotelzimmeraussicht - Hinterhofidylle. Auch typisch für Athen oder Piräus.
Ich finde, das hat auch seinen Charme. Und es ist relativ ruhig.
Ausserdem hat man beim Schlafen eh meist die Augen zu.
Heute Morgen war in der Schweiz so ein Wetter wie man/frau es gar nicht verlassen wollte... klare Luft, reine Farben, Wälder bereits am durchbunten (allerdings wohl eher infolge des Wassermangels...). Ein paar rosa gefärbte Wolken wurden von einer schwachen Bise majestätisch über das Bielermeer und in weissen, aufsteigenden Nebel geschoben. Ein richtig fantastisches Herbstwetterspektakel! Ergreifend.
Ich stieg trotzdem in den Zug nach Genf und anschliessend in den Flieger nach Athen.
Meine geliebte Stadt empfing mich düster-bewölkt, mit schwülen 28 Grad. Mit dem Bus ging es teils stockend teils flitzend durch den Verkehr in den Hafen von Piräus für einmal Übernachten. Vorbei ging es auch an der grossen blauen Basketballhalle und dem alten Flughafen Elleniko (siehe Blog vom April 2016 "Sister, sister..." über die Flüchtlinge). In der Basketballhalle türmen sich wohl immer noch die Kartonschachteln vom Boden bis unter die Decke, gefüllt mit Klamotten und Schuhen, unsortiert... Ein paar dunkelhäutige Menschen auf dem Flughafengelände erhascht, Kleider, die zum Trocknen über Geländer gehängt wurden, und überall ganz viel Müll... ach...
Himmel und Meer prahlten mit sämtlichen Grauabstufungen: helles Grau, dunkles Grau, bläuliches, weissliches, schwärzliches Grau... Und dann: richtiger Regen! War zu erwarten, bei solchen Wolken, nur, ist mir einfach nicht in den Sinn gekommen, den Schirm miteinzupacken. Auch auf Syros, so erfuhr ich, war heute der erste Tag seit Unendlich bedecktes Wetter.
Ich mag die Hafenatmosphäre in Piräus sehr. Immer noch schwingt etwas von lange her durch die Strassen und Gassen, selbst wenn viele Läden oder Lokale seit Jahren geschlossen sind und das Quartier einen eher herabgekommenen Eindruck macht. Schiffshörner, Möwenschreie... in einer Taverne an der Strasse mit kleiner Aussicht auf den Hafen, wenn ich denn draussen sitzen würde, zu Abend essen... griechische Musik hören, vorbeirauschender Feierabendverkehr, Regen prasselt, und vier Sittiche in vier Käfigen, die sich durch die Stäbe, den Raum und den Lärm zuzwitschern als wären sie im Paradies.
Es ist immer ein grosser Moment, der erste Bissen griechisches Brot: einfach nature, in Tzatziki oder Sosse getaucht. Himmlisch!
Bohnen
mit
Erbsen
und
Kartoffeln
an
Tomatensauce
Brot
ein
Glas
Wein.
Eine
handvoll
Gäste.
Schön.
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fotografien/texte © grüner atem / sandra dominika sutter