Dienstag, 30. Oktober 2012

stilles griechenland

 

die stadt lag da - weiss und still wie schnee.
und wie es schien, ohne leben.
verlassen und leer auch das meer.
ich entdeckte kaum boote darin.
diese leere – dieses dumpfe – so gut sicht- und spürbar
selbst von ein paar metern über der erde.
was für eine seltsame stimmung, im warmen, goldenen herbstlicht.

athen – anflug auf den flughafen






abendstimmung mit sicht auf tolo.



ein flecken frieden.
orangenblütenduft bis in den schlaf, in den traum hinein.
stille.
und sterne, die auf den dunklen hügeln tanzen.

marathia






abendstimmung bei marathia



palamidi-festung - herrschaftlich und stolz strahlt sie im scheinwerferlicht aus der alten zeit in die moderne.
mondsichel schmal und weiss daneben.
und dazu leuchtet im neonlicht ein kreuz auf der kuppel einer kirche.

nafplion by night





hier bin ich also wieder in meinem geliebten griechenland, wenn auch nur ferienhalber. mein bruder hob die brauen ob meiner bemerkung: „ferien... das machst du doch ständig!“ na ja, sicher eine frage des standpunktes und der sichtweise. wie dem auch sei. am 28. war ochi-tag – nein-tag. vor einem jahr reiste ich bei strahlender herbstsonne auf leeren strassen im bus vom flug- zum schiffshafen meiner winterlichen auszeit entgegen. in diesen tagen haben wir richtigen herbststurm mit hohem wellengang. das tut dem täglichen bad nichts ab. luft- und wassertemperaturen sind immer noch sehr mild. was für ein segen, wenn ich bedenke, dass sich die schweiz bereits am ersten schnee erfreut...




etwas wellengang - blick richtung hydra



vor fast zwei wochen bin ich angekommen und war in der nähe von nafplion bei einem paar aus österreich eingeladen. ich verbrachte eine wunderbare zeit mit der parea und in einer gegend, die ich vor 20 jahren das letzte mal besucht hatte. jetzt bin ich gerade ein paar tage in ermioni, wo ich letzten winter haus, katzen, hund und schildkröten eines freundes gehütet habe. die wiedersehensfreude war gross – alle katzen haben den sommer überlebt, grumpy erfreut sich bester gesundheit (siehe blog vom 27. mai 2012) und die schildkrötenkolonie ist um zwei stück auf fünf gewachsen. was aber für eine freude war es thalia wieder zu sehen! beide waren wir total aus dem häuschen... 



  
my one and only





thalia - bereit für die grosse reise




abgesehen von der persönlichen freude des hierseins erscheint mir die stimmung in griechenland aussergewöhnlich still. es kommt mir vor, wie wenn das ganze land den atem anhält... die bar nebenan zum beispiel, ist bereits nur noch freitag und samstag in betrieb und auch in diesen nächten schlafe ich ohne störung von äusserem lärm ohr-stöpsel-frei. die strassen sind erstaunlich leer. die leute sparen am benzin und fahren neuerdings wieder mehr rad, sagen sie. der sommer war wie ich hörte "etsi-ketsi", sosolala, aber nicht so schlecht wie befürchtet. die sorge gilt dem winter. es wurde mir eine geschichte erzählt, in der ein alter grieche um 2 euro bat, weil er schon zwei tage nichts mehr gegessen hatte, und jene von einem bauern, der seine orangen am baum hängen lässt, weil er nur noch 15 cents für ein kilo bekommt, was sich mit der arbeit für die ernte und die kosten für den transport nicht auszahlt
ab und zu kommt ein segelboot in den hafen - aber wirklich viele touristen sieht man nicht mehr. auch der freund ist bereit für seine reise in den norden. (haus, katzen und schildkröten werden dieses jahr von einem gemeinsamen freund der sonst auf dem boot lebt gehütet und versorgt.) wegen des wetters hat sich die abfahrt um einen tag verschoben. überraschender- und freundlicherweise hat anek lines ihre passagiere telefonisch über die verzögerung informiert. ja. es hat die palmenblätter ganz schön "verhuddlet", das meer spritzte übers ufer, es gab ein paar regengüsse, zwei, dreimal blitz und donner. 




himmel über hydra


ich werde demnächst in den bus steigen und in mein kloster im norden fahren. und dann gehts schon bald wieder zurück in die schweiz. kommt mir auch seltsam vor, dieser kurze aufenthalt in griechenland. aber ES möchte noch anderes dieses jahr. aikido zum beispiel. aber davon vielleicht mehr in einem anderen blog. 

ich wünsche euch allen einen guten monat november. kalo mina!

 


nachwuchs - die unzertrennlichen




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