Sonntag, 11. Dezember 2011

die eule von symi / teil 2


hier war ich also und wollte so schnell nicht aufgeben. schliesslich wollte ich dem erzengel michael im kloster panormitis die ehre erweisen. das kloster liegt sozusagen am anderen ende der insel ca. 25km von symi-stadt entfernt und ist mit dem bus zu erreichen. herrlicher morgen, strahlendblauer himmel, eisiger nordwind mit starken böen. busabfahrt 7 uhr 45 - ankunft in panormitis 8 uhr 20. die fahrt war ergreifend. kurve um kurve den berg hoch, kurve um kurve den berg runter. die landschaft hinter dem berg von symi-stadt, liess mich immerzu ungläubig den kopf schütteln, und ich fragte mich, wie die leute es zustande gebracht haben, diese strassen in den berg zu bauen und das bisschen erde zu bewirtschaften. nun gut, im kloster angekommen erfuhr ich, dass der nächste bus zurück in die stadt um 14 uhr 30 fuhr... nach einem kurzen innerlichen stocken, weil solange wollte ich nicht beim erzengel bleiben, erinnerte ich mich, dass man in griechenland immer noch ohne bedenken ein auto anhalten und um mitfahrt bitten kann. also ging ich getrost in die kirche und verweilte mal staunend, mal in andacht fast 2 stunden - doch mir schien, der verehrte war heute nicht zu hause... schön war es alleweil - und so startete ich meinen aufstieg richtung stadt. "laufen willst du? ist ein bisschen weit, da gehst du bestimmt 5 stunden!" sagte mir eine frau, die im kloster arbeitet. langer rede kurzer sinn, ich keuchte, schwitzte und fror abwechslungsweise, und blieb auch nicht ganz gelassen, als das taxi in rasantem tempo vorbei rauschte ohne von mir notiz zu nehmen... aber freute mich über alle massen, als ein rotes leihauto hielt und zwei frauen mich herzlich einluden, mit ihnen zu fahren. mutter und tochter aus thessaloniki, ferienhalber hier, beziehungsweise wegen dem erzengel michael, den die tochter verehrt. und tatsächlich, wenn immer sie von ihm sprach, begann ihr gesicht zu leuchten. sie wollten noch eine kleine kapelle besuchen, ob ich mit ihnen komme. leider war die kapelle zu und grossmütterchen die den schlüssel verwaltet ausgeflogen. "wir gehen nach symi kaffee trinken - kommst du auch!?" ich wollte friederike noch eine zeitschrift zurück bringen, die sie mir ausgeliehen hatte. wir tranken zusammen einen heissen tee und hatten ein wunderbares gespräch. später traf ich meine zwei frauen bei kaffee und heisser schokolade. wo immer du bist, eigentlich kommt es nur auf die parea an, auf die freunde, die mit dir sind. hast du gute parea, ist es überall schön, sagt der grieche. sage ich auch.




 meine herausforderung



unterwegs nach symi-stadt




impressionen aus symi-stadt

















  



ich weiss nicht genau was es war... aber als ich so mit diesem eiswind im nacken den berg hoch keuchte war mir, als verstand ich, was mir die eule sagen wollte. also packte ich den koffer und ging - wenn auch mit einem tropfen wehmut im herzen. und zwar dorthin zurück woher ich gekommen bin. weil, mit patmos hat es folgendes auf sich, sagen sie: man liebt die insel oder eben nicht. aber liebt man sie, und ich bin jetzt schon das zweite jahr in folge hier, kommt man nur noch hierher oder bleibt für immer. ja, das sagen sie.




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